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Einstreukosten um 75% reduziert

Wie verbessert man Tiergesund und Milchqualität und spart unglaubliche 75% an Einstreukosten?

Das Zauberwort heißt „Green Bedding“.

„Masse macht Kasse.“ lautet ein alter Spruch. Timo Wessels aus Brandenburg demonstriert eindrucksvoll wie das funktioniert. „Bei 350 Kühen sind die Einstreukosten ein ernstzunehmender Faktor. Stroh kostet rund 100 Euro pro Tonne und Sägespäne sogar das Doppelte. Das war uns entschieden zu viel. Jetzt zahlen wir nur 25 Euro pro Tonne und produzieren unsere Einstreu selbst. Wie das geht: Ganz einfach – indem wir unsere Gülle separieren und aus der festen Phase Einstreu erzeugen. Man braucht dazu nichts weiter als einen Separator (in unserem Fall einen FAN), trennt damit die Gülle in Flüssig- und Feststoffe. Der Flüssigstoff düngt die Anbauflächen, der Feststoff wird zur Einstreu.“ Das Ganze nennt sich „Green Bedding“ und hat eine nachhaltig positive Auswirkung, nicht nur auf die Kosten, sondern auch auf die Tiergesundheit und Milchqualität.

Einfacher Prozess mit großer Wirkung

„Wir mengen dem frisch abgepressten Gärrest rund 5 Prozent Branntkalk bei. Dadurch steigt der pH-Wert kurzfristig auf 8 bis 10, wodurch etwaige noch vorhandene Keime abgetötet werden“, sagt der junge Landwirtschaftsmeister und verweist darauf, dass dies bei Material, das nach der Biogasproduktion in den Separator kommt, ohnehin nicht mehr notwendig sei. Aber es schadet auch keinesfalls, wie die von rund 300.000 auf deutlich unter 200.000 Zellen je Milliliter gesunkene Zellzahl seiner Milch beweist.

Nicht nur die Milchqualität und Tiergesundheit verbessert sich mit Green Bedding-Material, diese Einstreu ist auch deutlich günstiger in der Beschaffung: „Wir haben alles probiert“, erzählt Wessels. Das Kalk-Stroh-Gemisch sei zwar gut bei Tieflaufboxen, aber „nachdem immer weniger Getreide angebaut wird, war Stroh immer schwieriger zu bekommen und teuer. Sägespäne waren noch teurer und so kamen wir eigentlich über einen Zufall zur Separation. Wir brauchten mehr Flüssigkeit, um den Festmist in der Biogasanlage leichter aufrühren zu können. Deshalb kauften wir den ersten Separator, verwendeten die flüssige Phase, um den Mist aufzurühren und die feste Phase als Einstreu sowie als Dünger.“

Preisvergleich Einstreu (laut Einschätzung des Betriebes Wessels):

  • Sägespäne rund 200 Euro/Tonne
  • Stroh rund 100 Euro/Tonne
  • Green Bedding ca. 25 Euro/Tonne (Abschreibung, Zinsen für Separator, Strom)

Bei der Separation auf dem Betrieb Wessels wird der Trockensubstanzgehalt des Gärrestes von ca. 10 Prozent auf rund 5 Prozent halbiert. Das heißt, aus einem Kubikmeter Gärrest gewinnt man ca. 150 kg Einstreumaterial mit 32 Prozent TS. Schon bei diesem relativ geringen TS-Gehalt ist, wie das Beispiel Wessels anschaulich verdeutlicht, eine Nutzung als Einstreumaterial problemlos möglich. FAN bietet seit Kurzem eine Neu-Entwicklung der FAN-Separatoren an, welche speziell für diesen Einsatzzweck – nämlich die Produktion von Green Bedding-Material – optimiert wurde und TS-Gehalte von 35 bis 38 Prozent erreicht. Das macht es für den Anwender noch einfacher Einstreumaterial in Top-Qualität zu produzieren.

Arbeitsspitzen im Hochsommer brechen

Geht man von einem Einstreubedarf je Kuh von 10 kg pro Tag aus, dann müsste der Separator bei einem Betrieb mit 100 Milchkühen nur 7 Stunden pro Woche laufen. Damit könnte der Bedarf von 365 Tonnen Einstreu pro Jahr quasi nebenbei gedeckt werden. „Green Bedding hat nicht nur den Vorteil, dass es sehr günstig produziert werden kann. Es lassen sich damit auch die Arbeitsspitzen im Hochsommer besser brechen. Denn: die Strohbergung muss ja immer in der Hochsaison passieren; genau dann, wenn auch das Heu geworben und die Silage bereitet werden sollten und Zeit ohnehin knapp ist“, verweist Timo Wessels auf einen weiteren betriebs-wirtschaftlichen Aspekt.

Die Zuchtziele bei Wessels – Timo führt den Betrieb gemeinsam mit seiner Frau Julia – sind klar definiert: Leistung und Fruchtbarkeit. Der wesentlichste Vorteil mit der vom Green Bedding-Separator erzeugten Einstreu liegt im sogenannten „Kuh-Komfort“ oder „Liege-Komfort“: Die Milchkühe können im Tiefliegeboxenstall wie auf einer Matratze sehr komfortabel liegen und machen das auch. „Je mehr Zeit eine Kuh pro Tag im Liegen verbringt, desto besser ist ihre Milchleistung.“ - Eine konstante Durchschnittsleistung von 10.600 kg/Jahr bei seiner Herde von 350 Schwarzbunten während der letzten drei Jahre, in denen mit Green Bedding eingestreut wird, beweist, dass sich die Tiere wohl fühlen. „Wir streuen einmal pro Woche ein. Den Rest des Green Bedding-Materials verwenden wir einfach wieder als Dünger.“

Etwaigen Ängsten, dass Krankheiten über das Einstreumaterial verbreitet werden könnten, begegnet der Deutschland-Verkaufsleiter der Bauer Group – zu ihr gehört auch der deutsche Separatorenhersteller FAN – mit einem sehr praktischen Hinweis: „Man sollte immer nur Gülle aus dem eigenen Betrieb zur Herstellung von Green Bedding-Material verwenden. Das hält das Risiko der Keimübertragung am geringsten.“